Interview nach der Lesung am 3. September

Warum schreiben sie Bücher?

Es macht mir riesengroßen Spaß, Bücher zu schreiben. Es ist mein Beruf und ich merke auch, dass ich es gut kann. Die Kinder freuen sich schon drauf auf das nächste Buch, und um so mehr hab ich Spaß dran. Aber ich habe tatsächlich auch schon immer gern geschrieben. Als Kind schon gerne Aufsätze, später als Journalistin habe ich gerne Artikel für Zeitungen geschrieben – und jetzt schreibe ich Bücher. Ein sehr, sehr schöner Job!

Wollten sie schon immer Autorin werden?

Nein, ich wäre als Kind nie drauf gekommen, dass ich mal Autorin werden würde. Ich hab‘ zwar sehr viel gelesen, aber ich mal Bücher schreiben würde, das hätte ich nicht gedacht. Als Kind wollte ich gerne Postbotin werden. Ich wollte gerne mit so nem gelben Postfahrrad durch die Gegend fahren, durch die Straßen, und den Leuten die Post bringen.

Seit wann schreiben Sie Bücher? >

Ich schreibe jetzt schon seit ungefähr 12 Jahren Bücher,  und das erste Buch wurde vor 9 Jahren gedruckt.

Schreiben sie nur für Kinder?

Ja, ich schreibe nur für Kinder! Das macht mir am meisten Spaß.

Wie lange brauchen sie für ein Buch?

Also, für ein son Buch von der „ Schule der magischen Tiere“, das hat ja ungefähr 200 Seiten, brauche ich 3 Monate.

Wie viele Stunden am Tag schreiben sie?>

Also, jetzt bin ich auf Lesereise, da schreibe ich gar nicht, weil da konzentriere ich mich auf die Kinder, auf die Gespräche und auf meine Lesungen. Aber wenn ich dann wieder zuhause bin, dann schreibe ich normalerweise jeden Vormittag von halb Neun bis um halb Eins. 4 Stunden. Und je nachdem wann ich fertig sein muss, also zum Beispiel: Das nächste Buch muss Ende Dezember fertig sein. Das ist noch ganz schön lange hin, also kann ich mir jetzt gerade mit dem Buch, an dem ich grade arbeite, ein bißchen Zeit lassen. Wenn ich aber merke, am Schluss bin ich noch nicht so zufrieden und so, dann arbeite ich auch am Nachmittag weiter.

Wo schreiben sie die Bücher?

Ich gehe tatsächlich gerne in eine Bücherei, in eine Bibliothek. Die Stadt, in der ich wohne, da gibt's 3 schöne Bibliotheken. Ich gehe in eine, wo große Fenster sind, wo es sehr hell ist, wo man auch rausschauen kann auf 'nen Fluss, der da vorbei fließt, und auf so'ne grüne Landschaft mit Bäumen und Wiesen. Das ist sehr inspirierend, und vor allem habe ich dort meine Ruhe. Dort klingelt kein Telefon, niemand klingelt an der Tür, und man lenkt sich auch selber nicht so ab, sondern man kann wirklich da so richtig eintauchen.

Woher haben sie die Ideen für die Themen?

Das ist ganz schwierig zu beantworten! Wenn man einen Künstler fragt: "Warum fällt dir jetzt ein tolles Lied ein?" Oder: "Warum malst du das Bild jetzt rot und nicht blau?", dann kann der da gar nicht so richtig drauf antworten, weil der hat das einfach in seinem Kopf drin, das muss aus ihm raus. Der hat so viele Ideen, und mir geht es eigentlich genauso. Ich stell mir einfach die Figuren total gut vor. Ich stell mir die Klasse vor. Und denke natürlich auch manchmal an Kinder die ich kenne, und fühle mich so rein, was hat der für Sorgen, worüber ärgert sich der… Dann kommen die Ideen eigentlich ganz von selber.

Macht es Spaß Bücher zu schreiben?

Ja! Ich glaube, wenn es keinen Spaß machen würde, dann sollte man aufhören. Weil das merken dann auch die Leser, wenn man keinen Spaß dran hat.

Haben sie auch Kinder und lesen die auch Ihre Bücher?

Ich hab Kinder, die sind schon groß. Ich hab drei Söhne, die sind jetzt 16 Jahre, 18 Jahre und 21 Jahre. Am Anfang haben sie mich sehr beraten, weil da waren die so alt wie ihr. Da haben sie mir auch Tipps gegeben und Ideen gegeben oder haben Probe gelesen und haben gesagt: "Mama, das ist ja überhaupt nicht lustig, das musst du anders schreiben." Oder irgendwas haben sie nicht verstanden, das habe ich dann umgeschrieben. Inzwischen lesen sie immer noch meine Bücher, obwohl sie gar nicht mehr in dem Alter sind. Aber die 3 Jungs, die haben vielleicht eine Freundin, und die Freundin hat vielleicht jüngere Geschwister, und wenn die kleinen Geschister dann sagen: "Hey, deine Mama schreibt doch diese tollen Bücher!", und die wissen dann nicht Bescheid, dann wäre das ganz schön peinlich!

Vielen Dank!

Das Interview führten Esra, Lara und Rala.

Zurück